Konventionelles Röntgen/Durchleuchtung

Entdeckt im Jahr 1885 vom deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen stellt die Röntgenstrahlung die älteste und eine der wichtigsten Grundlagen der bilderzeugenden Technologie dar. Das Röntgen basiert auf dem Prinzip, dass unterschiedliche Körperteile in Abhängigkeit von ihrer Gewebsdichte eine unterschiedliche Absorption von Röntgenstrahlen aufweisen. Je größer die Dichte ist, desto stärker wird die Röntgenstrahlung absorbiert und desto weniger der Röntgenfilm geschwärzt. Je größer die Unterschiede im Gewebe sind, desto stärker zeigen sich die Kontraste im Bild.

Strukturen, die im Strahlengang hintereinander liegen, werden im Röntgenfilm übereinander projiziert und sind schwer differenzierbar. Bei manchen Röntgen kann der Gewebekontrast durch den Einsatz eines Röntgen-Kontrastmittels verbessert werden (z.B. beim Nierenröntgen).

Grundsätzlich werden Röntgenuntersuchung auf zwei Arten durchgeführt:

  • Manche Körperregionen werden mittels konventionellen Röntgenaufnahmegeräten untersucht. Die Anfertigung der erforderlichen Aufnahmen erfolgt dabei sofort.
  • Bei anderen Regionen erfolgt die Untersuchung mittels Durchleuchtungsgerät. Das bedeutet, die zu untersuchende Region wird bei der Durchleuchtung über einen Monitor beobachtet und die Bilder anschließend abfotografiert. Während der Untersuchung steht bzw. liegt die Patientin oder der Patient auf einem beweglichen Röntgentisch, mit dessen Hilfe man je nach Bedarf von der stehenden in die liegende Position gebracht werden kann.

Aus Sicherheitsgründen ist es für Frauen von besonderer Wichtigkeit, die Radiologin oder den Radiologen vor der Untersuchung über eine eventuelle Schwangerschaft zu informieren.

Spezielle Verfahren

Röntgen/Durchleuchtung

Alles öffnen
  • Beim Magen-Röntgen wird der Magen als erstes durch die Einnahme eines Brausepulvers größtmöglich aufgebläht, wobei die Radiologin oder der Radiologe nach dem Trinken des Kontrastmittelbreis den Fluss des Kontrastmittels durch die Speiseröhre und den Magen beobachtet. Anschließend wird die Durchleuchtungsanlage mit der Patientin oder dem Patienten in Liegeposition gebracht.

    Damit alle Teile der Magenwand gut mit Kontrastmittel beschlagen sind, muss sich die Patientin oder der Patient einmal um die eigene Achse drehen. Danach erfolgt die Aufnahme der benötigten Bilder. Da der Magentrakt aus Weichteilen besteht und daher nur sehr wenig Kontrast erzeugt, ist eine optimale Vorbereitung sowie der Einsatz eines Kontrastmittels notwendig.

    Diese Untersuchungstechnik wird primär zur Abklärung folgender Fragestellungen eingesetzt:

    • Geschwüre oder Geschwülste an Speiseröhre und Magen
    • Gastritis oder Zwerchfellbruch
    • Klärung anatomischer Verhältnisse nach Operationen am Magen
    • Magenbeschwerden
    Alles schließen
  • Die Durchführung dieser Untersuchung (Irrigoskopie) erfolgt am Durchleuchtungsgerät und beginnt im Liegen. Zuerst wird mittels eines in den Enddarm eingeführten, weichen Darmrohrs ein kleiner Einlauf mit Kontrastmittel verabreicht. Anschließend wird die Patientin oder der Patient gebeten, den Darm so gut wie möglich zu entleeren, wobei das Kontrastmittel wieder in den Kunststoffbeutel zurückfließt. Da hierbei ein geschlossenes System verwendet wird, ist dies sehr rasch und ohne Belastung möglich. Sodann erhält die Patientin oder der Patient eine Injektion in die Vene, um die Darmbewegung kurzfristig zu unterbinden. Im Anschluss an diese Vorbereitungen wird der Dickdarm mit Luft aufgebläht und damit zur vollen Entfaltung gebracht.

    Diese Vorgangsweise (Einlauf und Luft) wird als Doppelkontrastmethode bezeichnet. Diese Methode ist insofern von Vorteil, als die Radiologin oder der Radiologe durch die Darmschlingen hindurchsehen kann und auch überlagernde Schlingen die Sicht nicht verdecken. Auf diese Weise sind auch wenige Millimeter große Wucherungen der Dickdarmschleimhaut verlässlich erkennbar. Abschließend nimmt die Radiologin oder der Radiologe die benötigten Bilder auf. Die Patientin oder der Patient kann nach Beendigung der Untersuchungen den Darm wieder entleeren.

    Aus Sicherheitsgründen ist es erforderlich zur letzten Darmspiegelung, auch Rektoskopie oder Colonoskopie genannt, einen zeitlichen Mindestabstand von 5 Tagen einzuhalten.

    Diese Untersuchungstechnik wird primär zur Abklärung folgender Fragestellungen eingesetzt:

    • Divertikel
    • Entzündungen
    • Polypen oder Geschwülste am Dickdarm
    • Klärung anatomischer Verhältnisse nach Operationen am Darm
    Alles schließen
  • Beim Herz-Lungen-Röntgen, auch Thorax-Röntgen genannt, wird der erforderliche Kontrast zu den Weichteilen der Brustkorborgane durch die in den Lungen befindliche Luft erzeugt. In tiefer Einatmung werden zwei Aufnahmen von hinten und von der Seite gemacht. Manchmal ist es zusätzlich erforderlich, in der Durchleuchtung einen unklaren Befund in Bewegung zu analysieren.

    Das Herz-Lungen-Röntgen wird primär zur Abklärung folgender Fragestellungen eingesetzt:

    • Lungenentzündungen
    • Rippenfellentzündungen
    • Geschwülste der Bronchien
    • Onkologische Nachsorge
    • Herzerkrankungen, die meist mit Vergrößerung des Herzens einhergehen
    • Lungenstauung
    • Lungenfibrose
    Alles schließen
  • Das Skelett-Röntgen zeichnet sich durch seine rasche und einfache Durchführbarkeit aus. Prinzipiell ist immer die Dokumentation von Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen, d. h. von vorne und von der Seite, erforderlich. Grundsätzlich kann der höchste Grad an diagnostischer Sicherheit nur über den Vergleich der kranken mit der gesunden Seite erzielt werden. Aus diesem Grund sollte generell bei Aufnahmen der Arme oder Beine eine Vergleichsaufnahme der gesunden Seite angefertigt werden.

    Da zur richtigen Diagnosestellung manchmal Vergleiche im Zeitverlauf bzw. Vergleiche zur anderen, gesunden Seite anzustellen sind, sollte die Patientin oder der Patient alte Bilder zur Untersuchung mitbringen. Auch bei weiterführenden Untersuchungen wie CT, MRT oder bei nuklearmedizinischen Methoden spielen die konventionellen Röntgenbilder eine unverzichtbare Rolle und sollten demnach auch zu diesen Untersuchungen mitgebracht werden.

    Diese Untersuchungstechnik wird primär zur Abklärung folgender Fragestellungen eingesetzt:

    • Knochenbrüche (= Frakturen)
    • Abnützungserscheinungen an Gelenken (= Arthrosen)
    • Stoffwechselbedingte Knochenveränderungen (= Osteoporose, Diabetes-Schäden)
    • Entzündliche Knochen. und Gelenksveränderungen (= Osteomyelitis, Arthritis)
    • Skelettveränderungen bei Geschwulstleiden (= Metastasen)
    • Fehlhaltungen bzw. Fehlstellungen von Gelenken (=Skoliose, Hammerzehen)
    • Krankhafte Veränderungen in den Nasennebenhöhlen, Schläfenbeinen, Innenohren
    • Nachweis von Eiterherden in der Umgebung von Zahnwurzeln
    Alles schließen